Warum haben die sozialen Netzwerke wie facebook diesen rasanten Zulauf? Weil Menschen dort das finden, was sie im echten Leben offensichtlich vergeblich suchen: Anerkennung, "Freunde", gesehen werden. Hier spielt es keine Rolle, ob man dick oder (zu) dünn ist, welche Hautfarbe, Nationalität oder welchen Beziehungsstatus man hat - und das gilt für junge wie ältere Menschen gleichermaßen. Schaut man sich z. B. moderne Dating-Portale im Internet und deren enorme Zuwächse an, wird deutlich, welchen Stellenwert die Themen Liebe und Partnerschaft im Leben vieler Menschen einnehmen. Doch warum haben dann die wenigstens mit dieser Art der Partnersuche dauerhaft Erfolg?
Zugehörigkeit ist nach Robert Dilts die höchste der "6 Logischen Ebenen", das, wonach wir alle streben. Ein Teil von etwas zu sein, dazuzugehören, nicht alleine zu sein. Doch Zugehöriigkeit ohne vorherige Klärung der eigenen Identität führt zu einer falschen Zugehörigkeit, zu Orten und Menschen, an die wir oder zu denen wir in Wahrheit gar nicht hingehören - und sobald wir das herausfinden, sind die Enttäuschung und der Schmerz (wieder einmal) groß...
Warum leiden so viele Menschen unter Einsamkeit, Minderwertigkeitskomplexen, unter Magersucht, Bulimie, Angsterkrankungen oder Depressionen? Warum finden so viele ihr Leben buchstäblich "zum Kotzen"?
Steht bereits in der Bibel - selbst Jesus hat das also offensichtlich schon gewusst. Doch meine Erfahrung hat gezeigt, dass die wenigsten Menschen in ihrer Kindheit und Jugend die verbale oder zumindest nonverbale Botschaft erhalten haben,"in Ordnung" zu sein (von Liebe will ich noch gar nicht sprechen). Erfolgreiche Manager, gestandene Geschäftsfrauen oder vielseitigste Mütter, die sich durch ihren Ehrgeiz in einen Burnout katapuliert hatten, haben in meiner Praxis bittere Tränen der Sehnsucht geweint. Es ist die Sehnsucht nach der erlösenden Botschaft der Eltern, die da lautet:
"Du bist in Ordnung, Du bist richtig so. So, wie Du bist, bist Du
wundervoll und so lieben wir Dich. Bedingungslos. Egal, ob Du
unseren Lebensvorstellungen folgst oder Deinen eigenen.
Und wenn WIR Dich so lieben und anerkennen können, wie Du bist,
kannst DU Dich auch so anerkennen und lieben!"
Diese Botschaft der Selbstliebe ist der Schlüssel zu Selbstvertrauen, Selbstwert, Zuversicht, einer positiven Lebenseinstellung. Einem Leben, in dem Fehler erlaubt sind, in dem man nach einem "Versagen" noch genauso wertvoll ist wie vorher. In einem solchen Leben ist Raum für das Anerkennen eigener Werte, Bedürfnisse und Zielvorstellungen. In einem Leben voller Selbstliebe habe ich die Erlaubnis, für mich zu sorgen und für mein Wunschleben aktiv zu sein.
Eine schöne Vorstellung, oder? Doch was mache ich, wenn ich diese Botschaft in meinem Leben nie gehört habe, wenn ich voller Minderwertigkeitskomplexe und Selbstzweifel bin? Wenn das Leben aus Sprüchen bestand wie: "Du bist ja zu dumm, einen Eimer Wasser umzukippen!"? Wenn meine Eltern vielleicht dement oder nicht mehr am Leben sind, um mir am Ende doch noch zu sagen, dass ich "ok" bin?
Dann wird es Zeit, sich Schritt für Schritt auf sich selbst zu verlassen und eigene Wege zu einem glücklichen und erfüllten Leben zu suchen und zu finden - unabhängig von anderen und vor allem unabhängig von ihrem Urteil über uns.
Hier hilft eine psychotherapeutische Begleitung enorm, ein gutes Fundament für ein befreites, glücklicheres Leben zu legen - z. B. durch die Bearbeitung des Themas "Selbstliebe". Selbstliebe hilft u. a.
In meiner Praxis ist es interessant zu erleben, wie viele Menschen sich eine glückliche, respektvolle und harmonische Partnerschaft "auf Augenhöhe" wünschen, gleichzeitig jedoch täglich hart und lieblos mit sich selbst umgehen und eine schier endlose Liste an abwertenden Sprüchen parat haben. Erst, wenn wir uns selbst "aushalten" können, zu uns stehen können, erst, wenn wir authentisch sind, strahlen wir unser wahres Wesen aus - und ziehen die richtigen Menschen und Situationen an, die dann auch wirklich zu uns passen.
Ich bin mit einer Mutter aufgewachsen, die durch traumatische Kindheitserfahrungen jegliches Gefühl von Selbstliebe verloren hatte. Sie konnte mir nichts darüber beibringen, weil es in ihrer Wahrnehmung nicht (mehr) vorhanden war. So war es für mich ein langer und schmerzhafter Weg, meinen eigenen Wert - unabhängig von jeglicher Leistung - für mich zu entdecken. Noch heute fällt es mir manchmal schwer, mich zu entspannen und "einfach zu sein", zu spielen, Spaß zu haben.
Erst die Auseinandersetzung mit meiner Familiengeschichte, das Respektieren der elterlichen Entscheidungen und den dazugehörigen Umständen, das Entlassen von Vater und Mutter aus ihrer Elternrolle und das Übernehmen der eigenen Verantwortung brachte die wahre Freiheit in mein Leben. Heute spüre ich meine Selbstliebe sehr deutlich, spüre, was ich brauche, spüre auch, wann ich davon abweiche - weiß aber auch, wie ich wieder zurückkehren kann in meine ganz eigene Balance. Heute lebe ich diese zauberhafte Partnerschaft auf Augenhöhe, von der so viele träumen - ganz einfach, ganz ohne Dramen.
Dieses Wissen um ein Leben in Liebe und persönlicher Freiheit möchte ich mit allergrößtem Respekt vor allem, was Sie erlebt haben, sehr gerne therapeutisch mit Ihnen teilen. Denn dieses glückliche Leben steht Ihnen genauso zu wie mir!